In Österreich ist der eSport noch ein neues Terrain. Jedoch in anderen Ländern ist das professionelle Zocken schon sehr populär. Geld kann man damit auch gut verdienen. Ziehen wir nun einen Vergleich zwischen den verschiedenen Staaten und Regionen.
Popularität
Richard „Nocti“ Gangster oder Sercan Kara sind wohl keine Namen, welche viele Österreicher kennen, jedoch gehören diese Herren zu den bekanntesten eSportlern Österreichs. Doch vielen Menschen ist nicht einmal der Begriff „eSports“ geläufig, weshalb aktuell logischerweise auch das große Interesse ausbleibt.
Im Vergleich zu anderen Ländern innerhalb Europas hat Österreich definitiv noch Nachholpotential. In Deutschland, beispielsweise, wird sogar schon hart daran gearbeitet den eSport als offiziellen Sport anzuerkennen. Auch die Nachfrage ist riesig, was man an der „League-of-Legends“-Weltmeisterschaft erkennen kann. Das Finale, welches in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin stattfand, lockte 20 Tausend Zuschauer an. In punkto Vermarktung von eSport haben unsere Nachbarn aber einen entscheidenden Vorteil. Sie haben Spitzengamer, welche in den höchsten Ligen mitspielen. Zum Beispiel der Fußballverein Schalke 04 ist mit einem Team innerhalb der europäischen höchsten „League-of-Legends“-Liga vertreten. Die Verbindung zu bestehenden Sportarten ermöglicht dem eSport eine gute Plattform viele Leute anzusprechen.
Nordamerika hat beim eSport einen ähnlichen Zugang wie Europa. Auch hier kaufen sich nach und nach verschiedene Sportmannschaften in den eSport ein. Die Professionalisierung steigt von Tag zu Tag.
Eine komplett andere Welt herrscht in China oder Korea. Dort werden die verschiedenen Gamer wie Fußballstars gefeiert. Der eSport genießt in Asien einen extrem hohen Stellenwert, weshalb auch erstmals sechs Videospiele in die diesjährigen Asian Games aufgenommen wurden, darunter „Starcraft II“, „League-of-Legends“ oder „Hearthstone“. Aufgrund dessen ist es logisch, dass die Professionalität sehr hoch ist. Nicht nur die verschiedenen Organisationen sorgen für optimale Trainingsbedingungen für die Spieler, sondern es gibt nun schon eigene Schulen, um eSportler auszubilden.
Geld
Die Preisgelder im eSport schießen in die Höhe. Die enormen Zuschauerzahlen locken viele Sponsoren an und sorgen für riesige Werbeeinnahmen. Als Beispiel für den großen Zuschauerzuwachs kann man das „League-of-Legends“-WM Finale hernehmen. Während 2012 „nur“ 8.2 Millionen Menschen das Spektakel verfolgten, sahen sich 2017 über 60 Millionen Menschen das Finale an. In punkto Preisgeld führt ein Spiel eindeutig die Rangliste an: Dota2. Beim alljährlichen „Dota2“-Turnier „The International“ wurden im Jahr 2017 Prämien in Summe von 21 Millionen Euro ausgeschüttet. Allein das Siegerteam „Team Liquid“ bekam 10 Millionen für den Gesamtsieg.
In Österreich sind wir von solchen Summen noch weit entfernt. Der österreichische FIFA-Meister, Sercan Kara, durfte sich für seinen Triumph bei der neuen eBundesliga über ein Preisgeld von fünf Tausend Euro freuen. In den europäischen Topligen kann man aber sehr gut als eSportler leben. Verträge mit Jahresgehältern von 100 Tausend bis 180 Tausend Euro sind realistisch. Asien ist hier natürlich noch eine Klasse darüber. Dort kassieren die Topspieler 2.5 Millionen Dollar pro Jahr. Werbeeinnahmen und Sponsoring sind hierbei noch gar nicht einberechnet. Diese zwei Bereiche sind aber ein großer Teil der Gesamteinnahmen der asiatischen eSportler.
Zusammenfassung
Im eSport ist Österreich noch ein Nachzügler. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass Österreich später mit der Entwicklung des eSports begonnen hat. Die anderen Länder in Europa und Amerika haben einen großen Vorsprung in jeden einzelnen Bereich. Asien ist eine Sache für sich. Der eSport ist dort längst eine fixe Größe im Sport und ist mit der Herangehensweise und der Professionalität mit dem europäischen Spitzenfußball vergleichbar.
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